Ein uralter, aber besonders wichtiger Tipp für allgemeine Gesundheit lautet: Zwischen den Mahlzeiten unbedingt rund 4 Stunden Pausen einzuhalten – und den Magen nicht überdehnen
In letzter Zeit ist mir wieder einmal bewusst geworden, warum dieser uralte Ratschlag so wichtig ist. Besonders eindrücklich beschreibt es die russische Ärztin Galina Shatalova in ihrem alten Klassiker „Wir fressen uns zu Tode“. Der Magen muss Zeit haben, den Speisebrei zu verarbeiten und auf einen bestimmten pH-Wert zu bringen. Der Schließmuskel oben zur Speiseröhre und auch der Magenpförtner am unteren Ende des Magens Richtung Zwölffingerdarm müssen stets gut geschlossen bleiben und nicht durch zu große Essensmengen oder zu häufiges Naschen offen stehen bleiben. Das ist so wichtig für unsere Darmgesundheit. So ist zB der pH-Wert des Darms nicht derselbe, der im Magen herrscht, weswegen sich die Speisebreie von Magen und Zwölffingerdarm (oberer Teil des Dünndarms) nicht ständig vermischen sollten. Steht der Magenpförtner auf, kann auch Galle in den Magen eindringen, wo sie natürlich nicht hingehört. Der saure Mageninhalt sollte auch nicht stets ein wenig nach oben in die Speiseröhre schwappen können. Blähbauch, Dünndarm-Fehlbesiedlung, Magengeschwüre und verschiedene andere Krankheiten können also dadurch verhindert werden, wenn man darauf achtet, dass der Magen einerseits nicht zu sehr überdehnt wird und dass andererseits Pausen eingehalten werden, damit die Verdauung einer Mahlzeit auch wirklich abgeschlossen ist, bevor die nächste Mahlzeit im Magen ankommt.
Auch Dr. Bircher-Benner wies vor 100 Jahren schon eindringlich darauf hin, wie entscheidend dieser Punkt für unsere gesamte Gesundheit ist (zB in „Ordnungsgesetze des Lebens“).
Auch bei meiner Ausbildung zur Gesundheitsberaterin GGB im Dr. Bruker-Haus in Lahnstein wurden die 3 Mahlzeiten serviert und keine „Snacks“ zwischendurch. Bruker war ebenfalls ganz gegen die heute so verbreiteten Zwischenmahlzeiten.
Ist es unser Stress, weswegen wir uns immer wieder mit kleinen Leckereien ablenken wollen? Ich denke, das ist bestimmt ein Grund. Dann ist da noch die Prägung. Wir alle sind bestimmt als Kinder schon bei einem Unglück mit Essen, zB mit einem „Keks“ abgelenkt worden. Da greift man dann auch im Erwachsenenalter bei jedem unguten Gefühl zur Süßigkeit, zur Knabberei oder zu anderen ablenkenden Dingen.
Versuchen Sie es einmal wenigstens 2 Tage lang: 2 oder 3 Mahlzeiten am Tag, je nachdem, wie Sie es gewohnt nicht, und gar nichts zwischendurch, nur Wasser oder Kräutertee. Na – wie bekommt Ihnen das?
Ich mache es auf jeden Fall jetzt einmal als „Sommerchallenge“ …:-)