statt Vollkornmehl. Irgendwann wohl in der MItte des 17. Jahrhunderts entwickelte man Mühlen, um Auszugsmehle, also weißes Mehl, das heute die Typenbezeichnung 405 hat, herzustellen. Noch lange wurde es vorwiegend von reichen Leuten gegessen. Die Ernährung einfach lebender Bauern bestand noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wie selbstverständlich aus Vollkornmehl.
Siehe hierzu z.B. Albert von Hallers Buch über den Zahnarzt Weston Price, der in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, in aller Welt autark lebende Völker aufsuchte und Reihenuntersuchungen über deren Zahngesundheit und allgemeine Gesundheit durchführte. Es heißt „Gefährdete Menschheit“ und ist eines der Bücher, das mich am meisten beeindruckt hat. Allein die Fotos von Menschen aus aller Welt mit unglaublich gesunden Gebissen beeindruckt mich, die ich schon zwei Mal korrigierte Zähne habe, immer wieder. Was für eine natürliche Gesundheit strahlen diese Menschen aus. Welches Wissen müssen diese so verschiedenen Völker haben, um fernab von Zivilisation, von Ärzten und vor allem auch von Läden mit Konserven, Zucker und weißem Mehl gesund leben zu können.
A propos Zahnärzte und Vollkornbrot: Auch der Zahnarzt Dr. Schnitzer leistete in Mönchsweiler im Schwarzwald Erstaunliches für die dortige Bevölkerung, als er sich für Vollkornbrot und natürlich besonders gegen jeglichen Fabrikzucker einsetzte.
Weißes Mehl, also Weißbrot und die allermeisten anderen Brote sowie weiße Nudeln aus Auszugsmehl, werden im Körper eben wie Fabrikzucker verstoffwechselt und sind Vitamin-B- und Calcium-Räuber. Mein Tipp: 30 Tage komplett darauf verzichten 🙂
Was für ein Riesenexperiment, eine jahrtausendealte Tradition aufzuheben, dem Korn seine Vitamin- und MIneralschicht zu nehmen und lediglich aus dem Stärkeanteil des Korns das Brot zu backen.
Also, wenn schon Brot, dann Vollkornbrot… Übrigens: Sie können es nicht unbedingt von außen erkennen, ob ein Brot aus dem vollen Korn gebacken wurde. Auch die Verkäufer/innen selbst im Bioladen können Ihnen das nicht immer wirklich genau sagen. Sie kennen diese Zusammenhänge im Zweifel selbst nicht. Das fällt mir immer wieder auf. Und auch Bioläden setzen, so wie die Kundschaft, immer mehr auf weiße Brotsorten. Fragen Sie also nach der Zutatenliste. Auf ihr muss „Vollkornmehl“ stehen, also „Roggenvollkornmehl“ oder „Weizenvollkornmehl“ und keinerlei Typenbezeichnungn wie „Type 405, Type 1050 etc.“.
Brot selbst zu backen ist übrigens gar nicht so schwer und macht zudem noch Spaß. Unsere Ausbilderin bei der GGB behauptet sogar, dass ihre Vollkornbrötchen schneller gebacken sind, als man zum Bäcker hin- und zurückfahren kann. 🙂
Ansonsten gilt nach wie vor, dass der von Dr. Bruker und Dr. Bircher-Benner empfohlene Frischkornbrei (Rezept demnächst im Rezepte-Blog) aus geschrotetem, eingeweichtem, also nicht erhitzten Korn das Herzstück der vitalstoffreichen Vollwertkost ist.