Anders als ich es noch im Dr. Bruker Haus gelernt und über viele Jahrzehnte selbst praktiziert habe, bin ich heute immer mehr davon überzeugt, dass für viele Menschen – ich gehöre dazu – eine noch so gesunde Kost, die aber viel „gesunde Öle, Fette oder Nüsse“ enthält, nicht gesundheitsförderlich ist.

Viele wirklich hochrangige amerikanische Ärzte setzen sich seit Jahren und Jahrzehnten für eine vegane Vollwerternährung ohne Öle ein (Whole Food Plant Based / WFPB – oilfree). Hierzu zählen Dr. T. C. Campbell, der die wirklich umfangreiche China Studie zum Thema Krebs, aber auch Diabetes und Herzerkrankungen (an ca 60.000 Chinesen über 25 Jahre) mit veröffentlicht hat, Dr. Ornish, der Arzt, der u.a. Bill Clinton und später die Obamas zu einer herzgesunden Ernährung beraten hat, Dr. Esselstyn, der durch seine Forschungen nachgewiesen hat, dass Arteriosklerose durch eine konsequente Vollwertkost ganz ohne Öle und tierische Fette verhindert und sogar rückgängig gemacht werden kann, was dazu beiträgt, Herzinfarkte vorzubeugen, Dr. McDougall (Übergewicht), Dr. Neal Barnard (Diabetes), Dr. Brooke Goldner, (Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Hashimoto, IBS, etc.) etc,

Ich selbst habe – eben aufgrund der Lektüre dieser Ärzte – erst jetzt gemerkt, was es für einen riesigen Unterschied machen kann, wenn man nicht nur vegan und roh isst, sondern ebenfalls auf die noch oft als „gesund“ bezeichneten nativen Öle und auf viele Nüsse verzichtet und nur auf die Omega-3-reichen Lebensmittel wie Chia, Leinsamen oder Leinöl setzt. Eigentlich wundere ich mich, dass dies in Deutschland noch so wenig diskutiert wird. Immerhin ist das Öl ja im Gegensatz z.B. zur Olive oder zu den Nüssen und Samen ein Teilprodukt, bei dem der größte Teil des Nahrungsmittels weggeworfen wird, also kein „Vollwert“-Essen. Eigentlich logisch, dass der Mensch nicht das Öl aus den Samen quetschen und damit sein Essen durchtränken sollte. Schon Galina Shatalova, eine russische Ärztin, die damals u.a. die russischen Kosmonauten betreute, sprach sich in den 80ern anders als Bruker dafür aus, das Essen nur mit einem winzigen Stich Butter oder einem klitzekleinen Schluck Sahne zu verfeinern, worüber ich damals nur geschmunzelt habe. Heute glaube ich, sie hatte Recht. Sie sagte schon damals: Zuviel Fett (mehr als 10% der Kalorien) schadet der Niere und eine kleine Handvoll Nüsse pro Tag reiche völlig aus. Ich esse jetzt z.B. nur noch eine halbe Avocado oder eine Handvoll Oliven im Salat, dazu eventuell noch einen kleinen Schuß Leinöl und viel Zitronensaft und morgens 1/4 Tasse Chiasamen gemahlen in den grünen Smoothie gerührt und merke, wie optimal das für mich als Gallensteinträgerin ist (s. Dr. Brooke Goldners Programm).

Natürlich gibt es viele Menschen, die die fettreichere Ernährung vertragen. Es kann auch sein, dass meine Fettunverträglichkeit daran liegt, dass ich seit Jahrzehnten große Gallensteine habe, die den natürlichen Fluss der Galle verhindern. Aber das gilt für 70% der Menschen, die erkannt oder unerkannt auch Gallensteinträger sind.

Wie auch immer… die fettarme Ernährung bewirkt gerade Wunder. Ich lerne nie aus :-).

Ich denke also, dass die genannten Ärzte uns einen wichtigen Hinweis geben: Wenig Fett in der Vollwerternährung scheint ein entscheidender Punkt zu sein, den die deutsche Ernährungsszene noch zu wenig sieht.

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